Brokatpapiere sind leicht reliefierte, partiell mit einem Dekor aus Blattmetall versehene Papiere. Die Trägerpapiere (z.B. Natur- oder Buntpapiere) werden mit Blattmetallfolien bedeckt und in einer Kupferdruckpresse mit einer erhitzten gravierten Kupferplatte auf einem Druckfilz bedruckt.
englisch: brocade paper
Terminologie-Status: Der Terminus "Brokatpapier" ist als Normbegriff fixiert.
Synonyme: Augsburger Papier (historisch – veraltet)
DIN 8580: Fügen (Blattmetall), Umformen (Reliefierung), z.T. Beschichten (Farbauftrag)
Techniken (übergeordnet): Drucktechnik, Prägedruck, Blockdruck
Modifikationen: Druck mit gold-, silber- oder bronzefarbenen Blattmetallfolien, verschiedene Trägerpapiere (Naturpapier, in der Masse gefärbtes Papier, Buntpapier), bisweilen vorher patroniert (schabloniert), teilweise nachträglich handkoloriert
Abgrenzung: Bronzefirnispapier, Reliefiertes Metallpapier
Zwei Brokatpapiere mit goldfarbener Reliefierung auf einfarbig gestrichenem Papier von Abel & Renner. Auf dem links abgebildeten ganzen Bogen mit einem floral ornamentiertem Gittermuster ist an der linken unteren Kante die Verlegersignatur zu erkennen; rechts ist ein Ausschnitt eines Brokatpapiers mit Heiligendarstellungen zu sehen.
Brokatpapiere mit goldfarbener Reliefierung auf Schabloniertem Papier. Die vor dem Druck aufgebrachte Schablonierung kann dem Blattgolddekor folgen oder völlig unabhängig von diesem vorgenommen sein.
© Staatsbibliothek zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Signaturen: 19 ZZ 10085, 50 MA 5227, Bibl. Diez oct. 3408 (v.l.n.r.)
Brokatpapier, Drap d'argent; silberfarbene Reliefierung auf schabloniertem (patroniertem) Papier, nachträglich handkoloriert; Dekor: Blüten, Blätter und Ranken auf punziertem Fond.
Sammlung Adelheid Schönborn
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