Die Grundlage der Kleisterpapiere bildet Kleister auf Stärke-, seltener auch auf Cellulosebasis. Ein Trägerpapier wird – meist vollständig – mit eingefärbtem Kleister bedeckt und anschließend ggf. noch mit einem Dekor versehen. "Charakteristikum des Kleisterpapiers ist seine stets deutlich erkennbare Textur." (Vgl. Buntpapier 2009, S. 72)
englisch: paste paper
Terminologie-Status: Der Terminus "Kleisterpapier" ist als Normbegriff fixiert.
Synonyme: Kleistermarmor, Wolkenkleister, Wolkenmarmor (alle historisch – veraltet)
DIN 8580: Beschichten (Kleisterfarbauftrag)
Modifikationen: (Einfach/Einfarbig) Gestrichenes Kleisterpapier, Geädertes Kleisterpapier, Kleisterpapier mit Pinseldekor, Kleisterpapier mit Verdrängungsdekor, Kleisterpapier mit Einmalungen, Kleisterpapier in Kombinationstechniken, Kleister-Monotypie
Spezielle Art: Herrnhuter Kleisterpapier
Abgrenzung: Kleistermodeldruck (Modeldruck mit Kleisterfarben), siehe unter Modeldruckpapier
Mehrfarbig gestrichenes Kleisterpapier
Mehrfarbig geädertes Kleisterpapier
Kleisterpapiere mit Verdrängungsdekor von Susanne Krause, Hamburg (www.hamburgerbuntpapier.de)
Kleisterpapiere mit Verdrängungsdekor (frei gezeichnet) von Manuela Rauber, Freisen
Herrnhuter Kleisterpapier
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstanden in der so genannten Herrnhuter Brüdergemeine diese Art der Kleisterpapiere. Sie zeigen eine erstaunliche Vielfalt von Dekoren, die durch einfachste Hilfsmittel (Pinsel, Rollen, Stempel, Finger) gestaltet wurden. Technisch zählen diese Papiere zu den Kleisterpapieren mit Verdrängungsdekor.
Kleister-Monotypiepapiere sind eine Variante des Monotypiepapiers: Der farbige Kleister wird auf eine glatte Oberfläche (z.B. Glas) aufgetragen und gemustert. Ein Papierbogen wird auf diese Farbfläche aufgelegt und leicht angedrückt, ggf. nochmals (auf der Rückseite) gemustert und danach abgehoben. Die Musterung ist nun – seitenverkehrt – auf dem Papier abgebildet.
Kleister-Monotypiepapiere
Kleisterpapier, Walzendruck mit Kleisterfarbe
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