Kromekotepapier

Kromekotepapier

Kromekotepapiere werden mit in Ethanol aufgelösten Farbstoffen gestaltet. Das Trägerpapier, ein hochglänzender Kromekotekarton, gab dieser Technik ihren Namen.

Terminologie-Status: Die Bezeichnung "Kromekotepapier" ist terminologisch noch nicht fixiert.

DIN 8580: Beschichten (Farbauftrag)

übergeordnete Techniken: Färbetechnik, Streichtechnik, tw. Reservetechniken

spezielle Art: Kromarchivpapier

Abgrenzung: andere Streichtechniken (Einfarbig gestrichenes Papier, Gestrichenes Kleisterpapier)

Kromekotepapier

Die Technik des Kromekotepapiers wurde in den Jahren 1966–1987 von Micheline de Bellefroid, als Leiterin der Einbandklasse an der École Nationale Supérieure d´Architecture et des Arts Visuels, genannt La Cambre, in Brüssel (Belgien), entwickelt und wird dort noch immer für die Gestaltung moderner Bucheinbände verwendet.

 

 

Kromekotepapier von Jaqueline Liekens, Belgien

 

Kromarchivpapier

Kromarchivpapier-Einband

Kromarchiv ist aus der Kromekote-Technik hervorgegangen, die Mag. Ilse Mühlbacher, Buchrestauratorin im Institut für Restaurierung der Österreichischen Nationalbibliothek, 1992 in Brüssel erlernt und für die Verwendung als Bezugsmaterial bei neuen Bibliothekseinbänden weiter entwickelt hat. Kromarchiv entspricht den Anforderungen, die an ein in Bibliotheken verwendetes Bezugsmaterial gestellt werden, so u.a. Dauerhaftigkeit und Unempfindlichkeit gegenüber Einflüssen von Licht, Feuchtigkeit, Temperaturwechsel, Staub und Schimmelpilzbefall sowie Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Abnutzungsschäden. Weitere Vorteile sind die einfache Herstellbarkeit und niedrige Kosten.

Farbauftrag mit dem Pinsel
Kromarchivpapier, Farbauftrag mit dem Pinsel

Farbstoffe werden in Ethanol gelöst, mit einem breiten Pinsel auf archivbeständiges Papier aufgebracht. Man beginnt mit der hellsten Farbe zu arbeiten und beendet die Gestaltung mit der dunkelsten Farbe. Wichtig ist ein sparsamer und gleichmäßiger Auftrag mit dem Pinsel, da nach der Berührung des Trägermaterials mit Farbe, keine Korrekturen mehr möglich sind. Für jede Farbe muss ein eigener Pinsel verwendet werden.

Kromarchivpapier von Ilse Mühlbacher, Wien
Kromarchivpapier von Ilse Mühlbacher, Wien

Kromarchivpapiere von Ilse Mühlbacher, Wien

© Alle Bilder von Ilse Mühlbacher, Wien

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